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Konzeption des
Waldorfkindergartens Welzheim

Inhalt

1. Leitgedanke

 

„Jedes Kind ist anders, nur darin sind sie alle gleich“

2 Leitlinien

2.1 Achtung der Individualität

Jedes Kind hat unabhängig von seiner sozialen, ethnischen und religiösen Herkunft eine einmalige, unantastbare Individualität und bringt aus der Vergangenheit ein ganz persönliches Schicksal mit.


2.2 Zeit für nachhaltige Entwicklung

Um ein gutes Fundament für eine lebenslange Entwicklungs- und Lernbereitschaft zu legen, sollen alle Kräfte und Fähigkeiten des Kindes in körperlicher, seelischer und geistiger Hinsicht reifen können.


2.3 Schutz der Kindheitskräfte

Das Kind trägt in sich eine Quelle unerschöpflicher Aktivität. Es entwickelt und bildet sich aus eigenem Antrieb. Das schrittweise Ausbilden seiner Fähigkeiten, mit denen es sich in der Welt bewegt und sie erkundet, ist dem Kind selbst ein Bedürfnis, dem es mit großer Intensität nachkommt. Es erschließt sich seine Welt und entwickelt daran seine Fähigkeiten. Dazu braucht es Raum und Zeit, die kindliche Entwicklung ermöglichen.


2.4 Sozialfähigkeit

Jeder Mensch ist von Geburt an ein soziales Wesen. Im sozialen Miteinander werden die individuellen Interessen, Wünsche und Bedürfnisse in ein Verhältnis zur Gemeinschaft gebracht. Die Gemeinschaft lässt dem Einzelnen Raum, damit er seine Fähigkeiten und Intentionen leben und ausbilden kann. Der Kindergarten versteht sich als Raum sozialen Lernens für Kinder, Erzieherinnen und Eltern.


2.5 Erziehungspartnerschaft

Auf der Basis sicherer Beziehungen erobern Kinder sich die Welt. Eltern sind die wichtigsten Bezugspersonen. Unser Ziel ist eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Eltern, um das Kind bestmöglich in seiner Entwicklung zu begleiten.


2.6 Bildung

Als Einrichtung der öffentlichen Jugendhilfe in privater Trägerschaft fühlen wir uns den gesetzlichen Vorgaben und Richtlinien sowie dem in der Internationalen Vereinigung der Waldorfkindergärten e. V. gepflegten Impulsen verpflichtet. Berücksichtigung findet der Orientierungsplan für Kindertageseinrichtungen in Baden-Württemberg in Verbindung mit den Leitlinien für Waldorfpädagogik 0-9 Jahre. Wir verstehen uns als Umgebungskindergarten und berücksichtigen die Bedürfnisse der Familien im Umfeld.


2.7 Christliche Werte

Wir fühlen uns den christlichen Werten verbunden und pflegen diese im Alltag durch die christlichen Feste im Jahresverlauf. Wir sind konfessionell ungebunden.

3 Rahmenbedingungen

3.1 Lage, Räumlichkeiten

Der Waldorfkindergarten ist in der ländlichen Teilgemeinde Aichstrut zu Hause. Er ist im alten romantischen Schulhaus, Baujahr 1913, beherbergt. Uns stehen zwei ehemalige Klassenräume, zwei Nebenräume, ein Erwachsenen WC, Kinder WCs und eine kleine Putzkammer zur Verfügung. Den Raum der Spielgruppe teilen wir uns mit dem Freizeit-Verein Aichstrut. Hinter dem Haus befindet sich unser großer, schöner Garten mit altem Baumbestand, ein großzügiger Sandkasten, einem Spielhaus und einem Kletterschiff.


3.2 Trägerschaft

Der Waldorfkindergarten ist ein freier Kindergarten in Trägerschaft der Eltern und Freunde. Zu seiner rechtlichen Verankerung und als Trägerschaftsrahmen gibt er sich die Form eines eingetragenen Vereins. Der Verein trägt den Namen „Verein zur Förderung der Waldorfpädagogik Welzheimer Wald e.V.“ Er hat seinen Sitz in Welzheim und ist in das Vereinsregister des Amtsgerichts Schorndorf unter der Nummer VR474 eingetragen. Die Betriebsform entspricht einem Kindergarten mit verlängerten Öffnungszeiten (6 Std. täglich) und einer betreuten Spielgruppe (15 Std. wöchentlich).


3.3 Gruppengröße, Aufnahmeverfahren

Zu unserem Kindergarten gehört eine altersgemischte Gruppe für Kinder von drei Jahren bis zum Schuleintritt, mit maximal 25 Kindern und eine betreute Spielgruppe für Kinder von zwei bis drei Jahren mit maximal 10 Kindern. Der Übergang von der Spielgruppe in den Kindergarten gestaltet sich flexibel nach den individuellen Bedürfnissen des einzelnen Kindes. Der Kindergarten steht Kindern aller Konfessionen und Nationalitäten offen, deren Eltern den in unserer Einrichtung gepflegten Erziehungsstil wünschen und mittragen wollen. Nach Absprache können auch Kinder mit besonderem pädagogischem Förderbedarf aufgenommen werden.

 

Bedingungen für eine Aufnahme sind:

  • schriftliche Voranmeldung,

  • Aufnahmegespräch,

  • Unterzeichnung der Verträge,

  • Absprache des Aufnahmetages.

3.4 Öffnungszeiten, Ferien- und Schließzeiten

Der Kindergarten hat folgende Öffnungszeiten:

Montag bis Donnerstag 7.00 – 13.00 Uhr
Freitag (Waldtag) 7.00 – 12.00 Uhr
 

Die Spielgruppe hat folgende Öffnungszeiten:

Montag bis Donnerstag 8.00 – 11.45 Uhr
 

Unsere Ferien – und Schließzeiten orientieren sich an den Schulferien in Baden-Württemberg, sie betragen 42 – 44 Schließtage im Jahr. Bei Bedarf bieten wir für die Kindergartenkinder in den Sommerferien eine begrenzte Ferienbetreuung an.

3.5 Personal

Als waldorfpädagogische Einrichtung legen wir Wert darauf, dass Waldorferzieher und an der Waldorfpädagogik interessierte Mitarbeiter den Kindergarten tragen. In der Regel stehen jeder Gruppe während der Betreuungszeiten zwei Mitarbeiter zur Verfügung. Weiterhin gehören zum Personal eine Eurythmistin und eine Reinigungskraft.


3.6 Beitragsstruktur

Der Beitrag für ein Kind im Kindergarten beträgt 125,- €
Für ein zweites Kind im Kindergarten beträgt er 95,- €
Der Beitrag für ein Kind in der Spielgruppe beträgt 95,- €
Für ein zweites Kind in der Spielgruppe beträgt er 75,- €


Diese Beiträge beinhalten die Kosten für die täglichen Nahrungsmittel sowie die Gebühren für die wöchentliche Eurythmie. Ferner werden eine einmalige Aufnahmegebühr von 50,- € und ein jährlicher Mitgliedsbeitrag pro Familie von 30,- € erhoben. Der Beitrag an die Internationale Vereinigung der Waldorfkindergärten (IVW) von derzeit ca. 150,- € ist ebenfalls jährlich von jeder Familie zu leisten. Die aktuelle Höhe der Beiträge kann dem Kindergartenvertrag entnommen werden.


3.7 Gesetzliche Grundlagen

Wir arbeiten nach den gesetzlichen Richtlinien des Hygieneplans. Belehrungen nach §43 Absatz 1 Nr. 1 Infektionsschutzgesetz werden turnusmäßig mündlich und schriftlich durchgeführt.


3.8 Sicherung der Rechte der Kinder

Wir schließen uns dem Arbeitspapier „Sicherung der Rechte der Kinder in Waldorf-Kindertageseinrichtungen“ an. Nachzulesen im Anhang dieser Konzeption.

4 Grundlagen der Waldorfpädagogik

Was wir heute in Waldorfkindergärten tun, schöpft seine Quellen aus der Anthroposophie und der allgemeinen Menschenkunde Rudolf Steiners. Das Menschenbild, das hier vertreten wird, geht von der unverwechselbaren, einzigartigen Individualität des Menschen aus, der sich in einem das ganze Leben umfassenden Entwicklungsprozess befindet. 

 

Die körperliche, seelische und geistige Entwicklung vollzieht sich in Phasen, die jeweils etwa sieben Jahre umfassen. Jede Phase hat ihre Bestimmung und Bedeutung. 

Das erste Jahrsiebt ist schwerpunktmäßig geprägt durch den gesunden Leibaufbau, seine Ausgestaltung und Differenzierung bis in die einzelnen Organe. Dies ist die elementare Grundlage für alle weitere Entwicklung. Als Pädagogen gehen wir damit um, was das Kind an uns heranträgt. Ausgangslage ist das individuelle Kind. Waldorfpädagogik ist kein Programm, das sich standardisieren lässt, sondern ein Beziehungs- und Entwicklungsgeschehen, das erkannt und unterstützt werden will.


4.1 Das Kind lernt durch Nachahmung

Das Kind bringt die Nachahmungsfähigkeit mit und lernt über die Sinneserfahrung der Nachahmung, die Grundfähigkeiten Gehen, Sprechen und Denken. Es ist auf menschliche Zuwendung, Begegnung und Beziehung angewiesen. Die Handlungen des geliebten, vertrauten Menschen erheben diesen zum Vorbild. Aus dem Hingegebensein kann die größte Identifikation mit dem vertrauten Menschen entstehen. Dies unterstützt eine gesunde körperliche und seelische Entwicklung. Durch das handelnde Vorbild wird die Eigenaktivität des Kindes angeregt. Die individuelle Ausprägung des Erwachsenen gründet in diesen Nachahmungskräften. Das wertorientierte Handeln des Erwachsenen veranlagt im Kind die Wertebildung.


Wo sind Vorbilder im Kindergarten, die zur Nachahmung anregen?

  • Die Umgebung, das heißt, alles was im Kindergarten ist und geschieht, macht Eindruck auf die Kinder. Besonders anregend wirken Arbeiten und Tätigkeiten als Handlungsabläufe, die der Erwachsene im Beisein der Kinder verrichtet.

  • Sie erleben durch das Vorbild kulturelle und zivilisatorische Fertigkeiten. Im rhythmischen Reigen und in der Eurythmie regt der Erwachsene durch eigene mit Freude ausgeführte Gesten und Bewegungen die Kinder zum Mitbewegen an. 

  • Die innere Haltung und das äußere Verhalten des Erwachsenen in Bezug auf Lebewesen und Gegenstände. 

  • Kinder untereinander regen sich in ihrer jeweiligen Art zur Nachahmung an.

4.2 Sinnespflege

Sinne sind Tore zur Welt. Durch sie nimmt der Mensch die Welt wahr, er erfährt die Welt und sich selbst im Verhältnis zur Welt.
 

Ausgangssituation des Kindes
Das Kind lebt stärker als der Erwachsene in seinen Sinnen. Es ist ganz Sinnesorgan. Alle Eindrücke wirken unmittelbar in die Körperorganisation und können nicht durch Gedanken und Reflexion in ihrer Wirkung gebremst oder verändert werden. Es ist den Eindrücken offen und vertrauensvoll hingegeben, aber auch schutzlos ausgeliefert. Deshalb ist ein Zuviel in Form einer Überreizung sowie ein zu Wenig in Form einer Verarmung zu vermeiden. Alle Sinneseindrücke wirken auf die Entwicklung des Leibes und die Gesamtpersönlichkeit. Uns ist die Pflege der Sinne wichtig.
 

Wo geschieht Sinnespflege?

  • in der Raumgestaltung und Raumatmosphäre

  • durch den als Vorbild wahrgenommenen Erwachsenen mit seiner Haltung, seinen Gesten, seinen Handlungen und seinem Sprachgebrauch

  • bei Liedern, Reimen, Reigen, Fingerspielen, Märchen und Geschichten

  • durch das Spielmaterial für drinnen und draußen

  • bei Tätigkeiten

  • bei gemeinsamen Mahlzeiten

  • durch Wiederholungen

  • bei Feiern und Festen.

4.3 Rhythmus und Wiederholung – Gewohnheitsbildung

Alles Leben unterliegt oder bedingt sich aus Rhythmen, das heißt einem Schwingen zwischen Polaritäten: Ausatmen/Einatmen, Anspannung/Entspannung, Tag/Nacht, Wachen/Schlafen, Herzschlag. Rhythmus ist Lebenselixier, gibt Kraft und wirkt harmonisierend.
 

Ausgangssituation des Kindes

Das Neugeborene hat noch keinen stabilen Rhythmus. Gewohnheiten werden erst mit der Zeit
angelegt. Es schwingt mit dem Leben mit und so werden nach und nach biologische und
soziale Rhythmen verinnerlicht wie Schlafzeiten, Wachzeiten, Esszeiten, Spielzeiten usw.

 

Was wollen wir erreichen?

Durch Wiederholung werden Eindrücke und Erlebnisse vertieft. Das Kind erhält Orientierung, Ordnung, Sicherheit. Dadurch werden Lebensprozesse stabilisiert, gekräftigt und vitalisiert. Durch Mitschwingen im Bewegungsrhythmus wird die Mitte als Ausdruck der Persönlichkeit gestärkt. Einseitigkeiten können überwunden und harmonisiert werden. Durch gute Gewohnheiten muss weniger erklärt, erläutert und argumentiert werden. Ein rhythmisches Leben kann der Reizüberflutung und dem Reizhunger entgegentreten.
 

Wir setzen Rhythmus ein

  • im Tagesablauf, Wochen- und Jahreslauf,

  • beim Reigen, im musikalischen Bereich, bei rhythmischen Erzählungen,

  • in der Gestaltung der Jahresfeste.

Gewohnheiten kommen zum Tragen

  • bei allen täglich wiederkehrenden Tätigkeiten,

  • bei der Anordnung des Spielmaterials,

  • bei der Gestaltung der Übergänge.

 

4.4 Spielentwicklung

Wir betrachten das Spiel als Quelle der Persönlichkeitsentwicklung, der menschlichen Entwicklung überhaupt. Das absichtslose Spiel wird als Schauplatz angesehen, wo sich der Mensch am Menschen heranbildet. So steht das Spiel nicht nur am Anfang jeder Biographie, sondern auch am Anfang jeder menschlichen Kultur. Wir bedauern, dass seine Bedeutung in der gegenwärtigen Bildungsdebatte in Vergessenheit gerät und sehen das Spiel und die Spielpflege als existenzielle Grundlage unserer Arbeit.

 

Ausgangssituation des Kindes

Das Spiel beginnt beim Säugling mit der Entdeckung seiner Hände, die sich zunächst vorsichtig ertasten und ergreifen. Mit den Händen lassen sich Dinge abtasten, herholen, wieder ablegen, runterfallen, aufeinandersetzen, ineinanderstecken usw. Zur sich ausprägenden Beweglichkeit der Hände und Arme kommt die Koordination mit den Beinen und dem ganzen Körper. Dieses Spiel mit dem Körper ist ein lange währender Prozess, der von unterschiedlichen Gefühlsempfindungen, Sinneseindrücken- und Erfahrungen begleitet wird. Im Kind sind kognitive Fähigkeiten im Gehirn und Nervensystem veranlagt, aber noch nicht ausgereift. Sie entwickeln sich durch gesunde Sinnesreize und motorische Entfaltungsmöglichkeiten. Ein Kind, das gesund ist, hat den natürlichen Drang zu forschen, zu begreifen, zu verstehen und nebenbei zu lernen.
 

Wir unterscheiden verschiedene Spielstufen

  • bis 3 Jahre: funktionales, handlungsbezogenes Spiel, ausprobieren des Leibes und der erreichbaren Welt,Gesetzmäßigkeiten erprobt, kennengelernt und beherrscht.

  • bis 5 Jahre: phantasievolles Spiel, magisches Denken, belebte und wesenhafte Welt,

  • ab 5 Jahren: soziales Spiel, Spiele aus der Vorstellung. Die Welt wird mit ihren 

Mit der Schulreife stehen dann Gedächtnis, Vorstellung und Denkkräfte zur Verfügung. Zu vieles Abfragen, Erklären und schulisches Lernen schwächen die kindlichen Lebens- und Vitalkräfte.


Was soll erreicht werden?
Mit der Schulreife ist die handlungsbezogene Intelligenz so weit entwickelt worden, dass sie im schulischen Lernen weiter entwickelt werden kann. Konzentrationsfähigkeit, Erkenntnislust, Neugier, Gedächtnis und Abstraktionsfähigkeit sind angelegt. Daraus entwickelt sich ein wirklichkeitsgemäßes, kreatives, flexibles, forschendes und lebendiges Denken. Tiefes Spiel ist für das Kind ein Tätig sein, das man mit der Arbeit des Erwachsenen vergleichen kann, wobei das erste absichtslos ist.

 

Wo geschieht es?

  • Im freien Spiel drinnen und draußen,

  • durch vielfältig geeignetes, nicht vollausgestaltetes Spielmaterial,

  • Naturmaterial,

  • Raum und Zeit,

  • Nachahmung der tätigen Erwachsenen,

  • möglichst wenig Einmischung der Erwachsenen,

  • Bälle, Seile, Stelzen usw.


4.5 Sprachentwicklung

Menschliche Sprache ist Kommunikations- und Informationsmittel. Durch die Sprache, einer speziell menschlichen Fähigkeit, kann sich das Kind mitteilen, ausdrücken, verstehen und Beziehungen aufbauen.
 

Ausgangssituation des Kindes

Die Fähigkeit zu sprechen wird in den ersten drei Jahren erworben. Es geht dabei vom Lallen über das Sagen zum Sprechen. Die Sprechfähigkeit bildet sich durch Vorbild und Nachahmung.

 

Was kann erreicht werden?
In den ersten Lebensjahren bilden sich die Sprachwerkzeuge und die komplizierte Koordination der Sprachorgane, der Muskeln und Nerven. Beim Sprechen lernen soll sich die Atmungsorganisation gesund veranlagen. Des Weiteren bildet sich das Hören, das Verstehen, die eigene Sprachfähigkeit und Artikulation aus. Darüber entwickeln sich differenzierte Erlebnismöglichkeiten an Laut- und Klanggebärden und sensible Empfindungsfähigkeiten im Hören von innerem Sprachausdruck. Verstehen und Verständigung sind im Sozialverhalten von großer Bedeutung. Es soll ein vielfältiger und differenzierter Wortschatz angelegt werden.

 

Wo finden Sprachentwicklung und Sprachpflege statt?

  • Sprache begleitet alle Tätigkeiten, sie benennt, was wir tun;

  • in Reigen, Reimen, Fingerspielen, Puppenspiel;

  • Geschichten werden durch Sprache entwickelt;

  • beim Erzählen der Kinder, im Gespräch beim Spiel, im Kreis bei Tisch;

  • beim Ausdruck von Gefühlen wie Freude, Ärger, Unwohlsein.


4.6 Bewegungsentwicklung – Die Entfaltung der Bewegungsorganisation wird zum Motor für die weitere Entwicklung

Menschenkundliches Grundverständnis

Die Art, wie sich Kinder bewegen, hängt mit ihrer Individualität und der Intensität, mit der sie ihren Leib ergreifen können, ab. Der ganze Bewegungsapparat, mit Muskeln und Knochengerüst, muss sich entwickeln. Dies bedeutet die Ausbildung von differenzierten Bewegungsmöglichkeiten, Geschicklichkeit, Körpergefühl und Raumorientierung. Das Kind soll sich in seinem Körper und in der Welt zu Hause fühlen. Es geht um das Ergreifen des eigenen Leibes und um das sich in Beziehung setzen zur Umgebung. Die Entwicklung der Grob- und Feinmotorik bedarf einer gesunden Ausbildung des Bewegungssinns. Leistungsausrichtung und Training ist in diesem Sinne nicht gemeint.
 

Ausgangssituation des Kindes

Bei der Geburt sind die Bewegungsabläufe völlig unkoordiniert. Nach und nach entwickelt sich die Reflexmotorik zur frei und individuell beherrschten Motorik, bei der die Körperbewegungen gezielt ausgeführt werden. Dies ist ein sehr individueller Prozess, der aber gewissen Gesetzmäßigkeiten unterstellt ist. Wie Kinder sich bewegen, wie sie ihren Bewegungsapparat ergreifen, ist sehr unterschiedlich: antriebsarm oder motiviert, langsam oder schnell, ängstlich oder mutig, mit Geschick oder eher holprig. Ein sicheres Körpergefühl wird zum Selbstwertgefühl beim Erwachsenen.
 

Was soll beim Schuleintritt erreicht sein?

  • die für das Kind mit einer bestimmten Konstitution optimale Bewegungssicherheit und Körperbeherrschung,

  • Freude an der Bewegung,

  • zur Ruhe kommen können.

 

Das wird bei der Grobmotorik sichtbar an Fähigkeiten wie rennen, balancieren, Ball spielen, hüpfen, Seitensprung, Seil springen, klettern, Stelzen laufen, bauen können und dabei Stabilität erreichen. In der Feinmotorik an Fähigkeiten wie Schleife binden, Schere schneiden, Kordel drehen, flechten. Das Kind soll koordinierte Bewegungsabläufe handhaben können – Raumorientierung oben/unten, vorne/hinten, links/rechts.

Wo geschieht Bewegungsentwicklung?

  • im Reigen,

  • in der Eurythmie,

  • bei Fingerspielen,

  • beim Spiel drinnen und draußen mit und ohne Anregungen und Angeboten für Bewegungen,

  • durch alle Bewegungen des Erwachsenen, wenn er Tätigkeiten ausübt, die nachgeahmt werden können,

  • wenn Kinder Erwachsenen bei den Arbeiten helfen, zum Beispiel beim Obst schneiden, backen,

  • beim An- und ausziehen,

  • beim Bienenwachskneten.


4.7 Rhythmischer, musikalischer und künstlerischer Bereich

Menschenkundliches Grundverständnis
Das Verständnis von Kunst ist hergeleitet aus Schillers Briefen zur ästhetischen Erziehung: „Der Mensch ist da Künstler, wo er Inhalt bzw. physisches Material (Stofftrieb) und geistige Gestaltungskraft (Formtrieb) in Beziehung setzt und sie in harmonisches Verhältnis bringt (Spieltrieb)“. In Zusammenhang mit den Kindern bedeutet künstlerisches Erleben Sinn für Schönheit, für Ausdruck von Form, Farbe, Geste, Sprache zu entwickeln. Es bedeutet kreativ, phantasievoll, eigenständig mit Dingen umgehen zu lernen. Jeder hat in sich schöpferische Fähigkeiten. Durch Betätigung kann er die Welt verändert, die Schöpfung gewissermaßen ein Stück fortentwickeln. Das kausale, analytische, logische Denken steht den schöpferischen Kräften polar gegenüber.


Ausgangssituation des Kindes
Das Kind ist von Natur aus willenshaft, spontan und unvoreingenommen. Es ist der geborene Künstler, aber es weiß nichts von seinem Künstler sein. Es ist sich seiner noch nicht bewusst. Es lebt in einer magischen Welt und hat den Drang alles zu ergreifen, auszuprobieren, zu verwandeln. Es gestaltet sich seine Welt als Ausdruck seiner individuellen Gestaltungskraft. Phantasie und Kreativität entwickeln sich ab dem dritten Lebensjahr. Ab dem 5. Lebensjahr werden sie von den erwachenden Vorstellungen durchdrungen.

 

Was streben wir an, was soll erreicht werden?

  • Die schöpferischen Kräfte wollen intensiv gepflegt und entwickelt werden,

  • die Welt soll den Kindern im Auf und Ab, im Werden und Vergehen, in ihren Gesetzmäßigkeiten zum Erleben gebracht werden. Das träumende, mitfühlende Erleben soll verstärkt werden. Innere Beweglichkeit, Flexibilität, Initiativkraft werden veranlagt. Als Erwachsener kann der Mensch zu innerer Zufriedenheit, Erfüllung und Lebenssicherheit kommen.

  • Das Kind lernt Betätigungsmöglichkeiten und es entsteht Freude an kreativer Gestaltung. Im Gestalten lernt es sein „Eigensein“ und seine eigene Stärke.

Wo geschieht es?

  • Im freien Spiel, im Rollenspiel, im Experimentieren und probieren,

  • im Umgang mit unausgestaltetem, offen lassendem Material,

  • im Unterschied zum Chaos und Ordnung schaffen,

  • im Überwinden von Hindernissen durch eigene Ideen und Initiative,

  • bei der Raumgestaltung, in Abstimmung der Farben und Formen,

  • im Spiel mit der Sprache,

  • beim Reigen und in der Eurythmie,

  • beim Erzählen von Märchen und Geschichten,

  • im Puppenspiel,

  • beim Bienenwachskneten,

  • beim Malen mit Aquarellfarben und Wachsfarben,

  • bei musikalischen Betätigungen,

  • bei der Gestaltung des Jahreszeitentisches, beim Schmuck für Feste.

4.8 Grundlagen mathematisch-naturwissenschaftlicher Bildung

Im Zeitalter der Information und Technik scheint es angemessen, die Kinder frühzeitig vorzubereiten und ihr kognitives Wissen zu fördern. Dazu werden sie allerlei Versuchen ausgesetzt, die bestätigen, dass das machbar ist. Eine große Industrie bietet Lernspielzeuge an, aber das spielende Lernen bedroht die Kindheit. Waldorfpädagogik folgt dem Grundsatz, dass die kognitiven und die intellektuellen Anforderungen des Schulkindes nicht durch frühes Trainieren und Reflektieren an die kleinen Kinder herangebracht werden dürfen. 

Ausgangslage des Kindes

Von Natur aus sind Kinder neugierige, wissbegierige Erforscher ihrer Umwelt. Die Waldorfpädagogik folgt dem Grundsatz, dass es einen großen Unterschied zwischen dem implizierten Lernen des kleinen Kindes – Lernen durch tun – und dem expliziertem Lernen des Schulkindes geben muss. Das heißt, dem Lernen mit dem Kopf, geht das Lernen mit der Hand voraus. Schulisches Lernen soll erst dann geschehen, wenn die leibliche Organisation soweit ausgereift ist, dass die Wachstums- und Lebenskräfte, die dafür nötig sind, frei werden und sich wandeln in Denkkräfte. Altersgemäßes Lernen ist unbewusst. Konkrete Tätigkeiten, die die Grundlage zu einer lebenslangen Lern- und Leistungsfähigkeit sind, müssen diesem Entwicklungsgesetz entsprechen. Ebenso die Umgebung und Raumgestaltung und das Spielmaterial. Der innere und äußere Erfahrungsraum ist so zu gestalten, dass er Entwicklungsraum ist.
 

Wie geschieht das?

  • Im freien Spiel z.B. beim Bauen in Statik, Dynamik, Schwerkraft, Fallgesetze, Chaos, Ordnung, Raumesrichtung, Mengenbegriffe,

  • in Bewegungsabläufen beim Klettern, Rutschen, Springen, Rollen, im Reigen,

  • in zielgerichteten Handlungsabläufen wie Tisch decken, kochen, backen.

4.9 Bildung sozialer Fähigkeiten

Menschenkundliches Grundverständnis

„Heilsam ist nur, wenn im Spiegel der Menschenseele sich bildet die ganze Gemeinschaft und in der Gemeinschaft der Menschenseele lebt der Einzelseele Kraft“ (Rudolf Steiner). Im Sozialen geht es also um die Wechselbeziehung des einzelnen Menschen zur Gemeinschaft und von der Gemeinschaft zum einzelnen Menschen.
 

Ausgangslage des Kindes

Von Anfang an sind Kinder auf Vater/Mutter und die Menschen ihrer Umgebung bezogen. Kinder sind erst mal auf eine tragfähige Beziehung/Bindung angewiesen, in der ihre Bedürfnisse gestillt werden, ohne dass sie selbst einen Beitrag leisten. Gemeinschaftsfähig werden sie erst ab dem dritten Lebensjahr. Dazu beginnen sie nach und nach andere mit ihren Bedürfnissen zu verstehen, zu kooperieren, Aufgaben und Spielzeuge zu teilen. Kinder haben ein feines Gespür für das soziale Klima und reagieren darauf. Das Sozialverhalten ist bei einzelnen Kindern sehr unterschiedlich ausgeprägt. Soziales Verhalten kann man nur in der Gemeinschaft lernen. Der Kindergarten ist ein geeigneter Übungsraum für soziale Fähigkeiten.
 

Was kann erreicht werden?
Angestrebt wird, dass bis zum Schuleintritt bestimmte soziale Werte erlebt und ein Stück weit verinnerlicht werden. Dazu gehören z.B. nachgeben können, sich durchsetzen können, Rücksicht nehmen, verzichten können, sich einbringen und engagieren, mutig und ehrlich sein, Interesse, Freundlichkeit, Toleranz gegenüber Anderem, Solidarität und Hilfsbereitschaft, Selbstvertrauen,
 

Wo und wann geschieht es?

  • In allen Bereichen des Tageslaufs, besonders im freien Spiel drinnen und draußen,

  • bei verschiedenen Übergängen z.B. im Waschraum, in der Garderobe,

  • bei Feiern und Festen,

  • bei Besuchen.


4.10 Medienkompetenz

Medienkompetenz wird heute von Erwachsenen so selbstverständlich erwartet, wie die Fähigkeit, sich sicher und adäquat im Straßenverkehr zu verhalten. Nun würde niemand auf die Idee kommen, ein Kind selbstständig den Herausforderungen des Straßenverkehrs zu überlassen, sondern jeder weiß, dass dazu eine Fülle von motorischen und sensorischen Basiskompetenzen von Nöten ist. Das gleiche gilt für den Umgang mit modernen Medien. Medienkompetenz umfasst mehr, als ein Gerät bedienen zu können. Medienkompetenz umfasst Denk- und Urteilsvermögen, die Fähigkeit Informationen adäquat zu verarbeiten, sich kritisch und selbstständig mit Medien, ihren Inhalten und Botschaften auseinanderzusetzen. Es setzt eine reflektierte, bewusste Steuerung der eigenen Impulse voraus. Medienkompetenz entsteht nicht durch Mediennutzung in der frühen Kindheit, sondern durch den Erwerb anderer Kompetenzen, die die notwendigen Grundlagen dafür bilden. Dazu gehören die motorischen und sensorischen Fähigkeiten, durch die das Gehirn des Kindes erst seine volle Leistungsfähigkeit erlangt und der Organismus die nötige Stabilität gewinnt, um sich gesund entwickeln zu können. Das Kind ist existenziell darauf angewiesen, seine Sinnesorgane und seinen Leib möglichst differenziert entwickeln zu können, indem es die Welt mit ihrer Fülle unterschiedlicher Wahrnehmungsqualitäten immer wieder unmittelbar tätig erlebt. Denn nur so kann es z.B. den Geruch, den Geschmack, das Aussehen und den Klang eines Gegenstandes als zusammengehörig erleben, als verschiedene Sinnesmodalitäten, die einem einzigen Gegenstand zugeordnet sind. Die Fähigkeit, Informationen aus verschiedensten Sinnesbezirken durch eigene Aktivität in einen Zusammenhang zu bringen, muss in einem langen Lernprozess erworben werden. Sie bildet die Grundlage für Denken und Urteilsvermögen, und auf sie gestützt kann man in späteren Jahren aus Daten Wissen, aus Symbolen Bedeutung, aus Texten Sinn schöpfen. Eben diese Fähigkeit, die in den ersten Kindheitsjahren veranlagt werden muss, lässt sich prinzipiell nicht an den elektronischen Medien ausbilden. Daher werden elektronische Medien im Kindergartenalter entschieden abgelehnt – nicht aus Medienfeindlichkeit, sondern im Gegenteil, um die spätere Medienkompetenz in bestmöglicher Weise Wirklichkeit werden zu lassen.

5 Pädagogische Prozesse

5.1 Eingewöhnung

Beim Aufnahmegespräch findet der erste Kontakt mit den Eltern und ihrem Kind statt. In der ersten Zeit der Aufnahme kann je nach Absprache ein Elternteil das Kind eine Weile begleiten. Der Zeitrahmen richtet sich nach den Bedürfnissen des Kindes. Der Ablauf wird mit der Gruppenleiterin und mit den Eltern vereinbart. Kinder, die zuvor schon in der Spielgruppe waren, kennen bereits die Erzieherinnen und Kinder der anderen Gruppe durch die gemeinsame Gartenzeit und gemeinsame Feste, sowie durch vorausgegangene Besuche in der Kindergartengruppe.


5.2 Letztes Kindergartenjahr – Vorschulkinder

Kompetenzen, die zur Schulreife erforderlich sind, wie Konzentration, Ausdauer, Grob- und Feinmotorik, Sprach-, Bewegungs-, Spiel-, Lern-, und Sozialentwicklung werden durch die tägliche Alltagsgestaltung permanent gefördert. Im letzten halben Kindergartenjahr vor dem Übergang in die Schule, werden noch andere Aktivitäten durchgeführt. Hierzu zählt z.B. die sogenannte Schulkindarbeit, wobei es sich um eine anspruchsvolle Werkarbeit handelt, die sich über einen längeren Zeitraum erstreckt. Auch das Fingergeschick und die Ausdauer werden durch verschiedene Handarbeiten gefördert. Ball und Hüpfspiele geben Aufschluss über die motorische Entwicklung. Regelmäßig wird mit verschiedenen Schulformen kooperiert. Gemeinsame Aktivitäten mit den Vorschulkindern sowie die feierliche Verabschiedung bilden Höhepunkte im letzten Kindergartenjahr.


5.3 Feste und Feiern

Da wir uns den christlichen Werten verbunden fühlen, jedoch an keine bestimmte Konfession gebunden sind, feiern wir die christlichen Jahresfeste. Im täglichen Morgenkreis erleben die Kinder die jeweils passenden Elemente wie z.B. Lieder, Reigen und Handspiele. Daher werden die Feste nicht isoliert gefeiert, sondern bilden den Höhepunkt des vorher Durchgeführten und Erlebten. Manche Feste werden in der großen Kindergartengemeinschaft gefeiert. Sinnvolle Raum- und Farbgestaltung lassen die Feste zu einem schönen Erlebnis werden. Michaeli, Erntedank, Sankt Martin, Nikolausfeier, Adventsgärtlein, Weihnachtsspiel, Dreikönigsspiel, Osterfeier, Pfingstfeier und Johanni sind die christlichen Feste. Aber auch ein Mottofest, welches meist in die Faschingszeit fällt, ein Sommerfest und das Feiern jedes einzelnen Kindergeburtstags bereitet den Kindern und Eltern schöne, festliche und gemeinsame Erlebnisse.


5.4 Eurythmie und Waldtag

Einmal wöchentlich kommt eine Eurythmistin zu uns in den Kindergarten und in die Spielgruppe und führt mit den Kindern eine Eurythmie-Einheit durch. Der wöchentliche Waldtag stellt für den Kindergarten eine große Bereicherung dar. Wind und Wetter werden hautnah erlebt, durch den tätigen Umgang mit den Elementen erleben die Kinder den Kreislauf der Natur.

6 Selbsterziehung

Die Grundlage jeder Erziehung bildet die Begegnung zwischen Kind und Erwachsenem. Diese Begegnung und die daraus resultierende Beziehung zu gestalten und fruchtbar zu machen ist die Aufgabe des Erwachsenen. Im Sinne der pädagogischen Vorbildfunktion bildet hier die Selbsterziehung des Erwachsenen eine entscheidende Grundlage; das heißt, dass der Erwachsene aus freiem Entschluss eigene Gewohnheiten zum Wohle der Beziehung zum / zur Arbeit mit dem Kind umgestaltet, sowie sich Fähigkeiten aneignet, um die vielfältigen hauswirtschaftlichen Tätigkeiten, die sich im Kindergartenalltag ergeben, meistern zu können.


6.1 Fortbildung

Um pädagogische Inhalte, künstlerische Aufgabenstellungen sowie methodisch-didaktische Fragen immer wieder zu vertiefen, werden von verschiedenen Institutionen regelmäßig Fortbildungen angeboten, an denen die Erzieherinnen teilnehmen können. Darüber hinaus erfolgen regelmäßige Treffen mit anderen Waldorfkindergärten im Rahmen der Regionaltagung (Kindergärten der Region) sowie der „Großen Konferenz“ (mehrerer Kindergärten aus der näheren Umgebung).


6.2 Zusammenarbeit

Wöchentliche Konferenzarbeit 

Alle pädagogischen Mitarbeiter der Einrichtung treffen sich einmal wöchentlich zur Konferenzarbeit. Hier werden Fragen in Bezug auf die Selbstverwaltung der Einrichtung sowie organisatorische und pädagogische Fragen bewegt und besprochen.
 

Zusammenarbeit mit den Eltern

Am Erziehungsprozess der Kinder sind immer mehrere Erwachsene beteiligt – Eltern und Erzieher. Damit die Erziehungs- und Bildungsarbeit gelingt, bedarf es deshalb der Pflege einer Zusammenarbeit von Eltern und Erzieher. Durch Elterngespräche soll gewährleistet werden, dass Eltern und Pädagogen immer über die aktuelle Situation des Kindes im Bilde sind und so eine größtmögliche Transparenz geschaffen wird. So können unterschiedliche Auffassungen in Erziehungsfragen nebeneinander bestehen, ohne dass dies für das Kind zu Verunsicherungen oder gar einer Zerreißprobe führt. Jeder darf seine eigene und unverwechselbare Beziehung zu den Kindern aufbauen.


6.3 Kooperation

Menschliche Entwicklung kennt keine Grenzen zwischen Vorschulzeit, Schulzeit und Jugend. Je ganzheitlicher deshalb die Entwicklungsjahre betrachtet werden, desto mehr entspricht dies dem heranreifenden Menschen. Deshalb gehört es zum Konzept der Waldorfpädagogik, dass Kindergarten und Schule bestmöglich zusammenarbeiten.


6.4 Zusammenarbeit mit anderen Fachkräften

Um das Erziehungs- und Bildungsgeschehen der Kinder im Einzelfall wesentlich zu unterstützen und das Besondere des einzelnen Kindes zu verstehen, kann der fachkundige Blick eines Arztes, Therapeuten oder des Fachpersonals der Frühförderstelle – in Absprache mit den Eltern – hinzugezogen werden. Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit kompetente Fachberatung in Bezug auf pädagogische, methodisch-didaktische sowie auf konzeptionelle und organisatorische Fragen in Anspruch zu nehmen. Dazu stehen den Erzieherinnen erfahrene Waldorfpädagogen zur Verfügung.

6.5 Dokumentation

Als Grundlage für Elterngespräche und als Stütze für die eigene Bewusstseinsbildung werden Erfahrungen mit den betreuten Kindern und ein Austausch darüber im Kollegium dokumentiert. Im Rahmen der Einschuluntersuchung (ESU) dient ein der Waldorfpädagogik angeglichener, standardisierter Entwicklungsbogen als Dokumentationsform. Dieser wird von Eltern und Erziehern ausgefüllt und wird als Grundlage für die Einschulungsuntersuchung des zuständigen, vom Kindergarten damit betrauten Arztes, verwendet. Abschließend findet ein Austausch von Erzieherinnen und Eltern statt.


6.6 Leitbildarbeit, Konzeptionsgestaltung

Im Rahmen der Qualitätsentwicklung wird das pädagogische Konzept beschrieben und immer wieder mit den Gegebenheiten/der Wirklichkeit verglichen und gegebenenfalls verändert oder angeglichen. Die Leitbildarbeit und Konzeptionsgestaltung erfolgt in erster Linie durch die im Kindergarten arbeitenden pädagogischen Fachkräfte. Es werden aber auch Bedürfnisse und Fragen von Seiten der Eltern und des Trägers mit im Gestaltungsprozess berücksichtigt.


6.7 Kollegiale Selbstverwaltung

Seit Begründung der Waldorfpädagogik (1919) gehört die kollegiale Selbstverwaltung zu den besonderen Merkmalen waldorfpädagogischer Einrichtungen. Das heißt, dass das Kollegium zusammen mit dem rechtlichen und wirtschaftlichen Träger der Einrichtung an der Planung und Ausführung der anstehenden Aufgaben arbeitet und auf eine weisungsgebende Hierarchie innerhalb der Mitarbeiterschaft verzichtet. Dadurch wird eine zwischenmenschliche Atmosphäre der gegenseitigen Anerkennung und Wertschätzung geschaffen. Die Formen der Zusammenarbeit der Gremien eines Kindergartens sind in der Satzung geregelt, die demokratisch von allen Vereinsmitgliedern verabschiedet wurde. Ziel der entsprechenden Satzungspassagen ist es, denjenigen, die handeln, den angemessenen Entscheidungs- aber auch Verantwortungsspielraum zuzusprechen.


6.8 Integration

Kontakte zu anderen pädagogischen Einrichtungen in der Umgebung, der Kommune und dem Kreis eröffnen Möglichkeiten der Zusammenarbeit und Abstimmung, und helfen in der Öffentlichkeit ein deutliches Bild der eigenen Arbeit zu vermitteln. Durch öffentliche Veranstaltungen wie beispielsweise Infotage, Tag der offenen Tür, Verkaufsstände auf verschiedenen Märkten und Ähnliches steht der Kindergarten interessierten Menschen offen und gestaltet so das kommunale Kulturleben mit.


6.9 Architektur

Räume und Häuser sind wie eine erweiterte Haut. In ihr findet das Leben statt und ihre Beschaffenheit hat einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf die sozialen Prozesse, auf das Erleben und die Gesundheit der Kinder. Deshalb wird versucht für das Kind, mit seiner enormen Sensibilität eine Umgebung zu schaffen, die seinen Sinnen sowohl Anregung wie Beruhigung, Geborgenheit wie auch Offenheit bietet. Die Gestaltung der Räume beschränkt sich deshalb nicht auf rein funktionale Gesichtspunkte.

7 Anhang

Arbeitshilfe für die Konzeption zum Thema:
Sicherung der Rechte der Kinder in Waldorf-Kindertageseinrichtungen


7.1 Kinderschutz und Beschwerderechte

In den Waldorf-Kindertageseinrichtungen arbeiten wir nach den waldorfpädagogischen Leitlinien, die auf der anthroposophischen Menschenkunde Rudolf Steiners basieren, die die allgemeinen Entwicklungsgesetzmäßigkeiten der Kinder beschreibt. Wir sind im Sinne der Waldorfpädagogik gleichermaßen der UN-Kinderrechtskonvention und den sich daraus ableitenden Gesetzen verpflichtet und achten in allen unseren Überlegungen und
Handlungen darauf, die Würde der uns anvertrauten Kinder zu achten und ihrem Wohl zu dienen. Dabei definieren wir das zu fördernde Kindeswohl als Ergebnis einer Übereinkunft von Eltern und Kolleginnen, dem sorgfältige, individuelle Betrachtungen des jeweiligen Kindes vorausgehen und diesen Prozess auch beständig begleiten. Wir pflegen einen engen und vielgestaltigen Kontakt mit den Eltern und Familien der uns anvertrauten Kinder. Z.B. nutzen wir die Bring- und Abholzeiten zum kurzen Austausch, führen regelmäßige Entwicklungsgespräche und bieten weitere Gesprächszeiten und Telefongespräche an. Unser Ziel ist eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zum Wohl der Kinder. Alle Fragen der Eltern, auch die, die nicht ihre eigenen Kinder betreffen, nehmen wir zum Anlass einer sorgfältigen Abklärung. Da Kinder für ihre gesunde Entwicklung verlässliche, tragfähige und liebevolle Beziehungen brauchen, arbeiten wir in festen Gruppen. Die Erzieherinnen bauen zu den Kindern enge Kontakte auf, pflegen und reflektieren diese sorgfältig und schaffen eine verlässliche Vertrauensbasis. Diese Vertrauensbasis, die sich sowohl in der direkten Beziehung zum Kind, wie auch in der Verlässlichkeit der äußeren Umstände (wie z.B. Raum, Material, Gruppenkonstellation, Abläufe, Regeln) wiederfindet, ermutigt die Kinder, sich bei Fragen, Ängsten oder Unsicherheiten direkt an die ihnen vertrauten Personen zu wenden, die ihnen unmittelbar Schutz und Hilfe bieten können. Der Aufbau und die Pflege von engen und vertrauensvollen Beziehungen zu den Kindern sind für uns untrennbar verbunden mit der Verpflichtung zur professionellen Beobachtung der Kinder in allen ihren Lebensäußerungen. Gestik, Mimik, Gesundheitszustand, äußeres Erscheinungsbild, Motorik, Verhalten, künstlerische Ausdrucksformen, Spielinhalte und vieles andere sind ernstzunehmende Äußerungen des Kindes, die nicht nur Rückschlüsse auf den Entwicklungsstand zulassen, sondern auch mögliche Gefährdungen des Kindeswohls erkennen lassen. Bei entsprechenden Beobachtungen gehen wir diesen sorgfältig nach. In regelmäßigen Teamsitzungen und Konferenzen haben die Erzieherinnen untereinander die Möglichkeit des Austausches von Beobachtungen und der gegenseitigen Beratung und Unterstützung. Der Themenbereich Kinderschutz wird von einer Kollegin verantwortlich betreut, sie sorgt u.a. dafür, dass Themen zum Kinderschutz im Kollegium regelmäßig besprochen werden und dass Fortbildungen und Informationen wahrgenommen werden. Für weitere Beratungen werden die pädagogischen Fachberaterinnen der Vereinigung und/oder Kinderschutzfachkräfte anderer Träger zugezogen.

7.2 Betreute Spielgruppe

Die vorausgegangenen Erläuterungen beziehen sich insbesondere auf unsere Kindergartengruppe ab 3 Jahren. Teil des Kindergartens ist aber auch die sogenannte Betreute Spielgruppe für Kinder im Alter von 2-3 Jahren, für welche die oben beschriebenen Leitlinien und pädagogischen Ansätze ebenso Grundlage unserer Arbeit sind. Allerdings soll an dieser Stelle noch ein kurzer Blick auf die Betreute Spielgruppe gerichtet werden. Anders als das Kindergartenkind orientiert sich das Kleinkind mehr an einer erwachsenen Bezugsperson, als im sozialen Miteinander der Gleichaltrigen. Die eigene Tätigkeit und das Sammeln von Sinneserfahrungen (wie z.B. das Tasten, Riechen, Schmecken) stehen beim Spielen im Vordergrund. Dazu kommt die Bewegung als wesentliches Element des Spiels. Mit Naturmaterialien und einfachen Spielsachen möchten wir die Phantasie der Kinder anregen; damit legen wir großen Wert auf freilassende Spielmöglichkeiten. Grundlage unserer Tätigkeit mit den Kleinkindern ist ein fester Tages – bzw. Wochenrythmus, denn Regelmäßigkeit und Gewohnheit geben den Kindern eine innere Sicherheit und Vertrauen. In den ersten drei Lebensjahren entwickelt sich unbewusst die Fähigkeit des Denkens, das Rund um das 3. Lebensjahr – meist plötzlich – von dem Kind bewusst erlebt wird. „Ich bin Ich“. Es ist das Erwachen der eigenen Persönlichkeit. Als Bezugsperson und Erzieherin ist uns das allerwichtigste, diese Entwicklung mit Wärme und Standhaftigkeit zu begleiten. Die Eingewöhnungszeit ist insbesondere für das Kleinkind von großer Bedeutung. Sie wird individuell mit den Eltern abgesprochen und orientiert sich an den Bedürfnissen des Kindes. 

7.3 Beteiligung

Waldorf-Erziehung versteht sich als eine Erziehung zur Freiheit. Den Kindern soll der Raum und die Möglichkeit gegeben werden, sich zu selbstverantwortlichen, tatkräftigen freien Erwachsenen zu entwickeln. In der Begleitung und Unterstützung dieser in aufeinander aufbauenden Phasen verlaufenden Entwicklung achten wir sorgfältig auf die Anliegen und Äußerungen der Kinder, nehmen sie ernst und berücksichtigen sie bei den Entscheidungen des Kindergartenalltags.

Im Kindergarten (3 - 6 Jahre)
Der kindlichen Natur entspricht es, sich gestaltend in die Welt einzubringen. Wir gestalten im Waldorfkindergarten deshalb unseren Alltag so, dass die Kinder in all seinen Facetten an ihm teilhaben und durch diese Teilhabe lernen. In einem verlässlichen, rhythmischen Tages- und Wochenablauf gibt es für die Kinder jeden Tag vielfältige Beteiligungsmöglichkeiten, die sie nach kurzer Zeit gut kennen und gerne in größtmöglicher Freiheit ergreifen. Wir gestalten den Tagesrhythmus so, dass sich kurze geführte Aktivitäten für die ganze Gruppe (z.B. Reigen- oder Kreisspiele, Märchen erzählen) abwechseln mit Freispielzeiten“ drinnen oder draußen, während derer die Kinder sich frei entscheiden können, an welchen Aktivitäten oder Tätigkeiten sie sich beteiligen wollen. Diese Aktivitäten und Tätigkeiten im Kindergarten entsprechen kindlichen Urbedürfnissen (Bewegung, Spiel, sinnliche Wahrnehmung) und haben einen klaren, nachvollziehbaren Sinn (Frühstückszubereitung, Spielzeug herstellen oder reparieren) oder dienen dem künstlerischen Ausdruck (Malen, Singen, Tanzen). Die Kinder beteiligen sich an den Tätigkeiten entsprechend ihrer Fähigkeiten und Vorlieben, sie entscheiden so über das tägliche Geschehen und gestalten es dabei aktiv mit.


In der Wiegestube und Kinderkripppe (0-3 Jahre)
Von Anfang an beteiligen sich Kinder an allen Dingen, die sie betreffen. Sie zeigen Interesse an den Menschen, Vorgängen und Gegenständen in ihrer Umgebung, betreiben durch die Kommunikation und den Umgang mit ihnen ihre Selbstbildung und machen dadurch erste Erfahrungen ihrer eigenen Wirksamkeit. Wir fördern diese Eigeninitiative, indem wir sorgfältig auf alle ihre Äußerungen in Mimik und Gestik achten, vielseitige kommunikative Situationen schaffen und auf die wahrgenommenen Bedürfnisse eingehen. In Pflegesituationen zum Beispiel, geben wir den Kindern Raum für ihre aktive Teilnahme, kündigen jede Handlung mit Worten und Gesten an und warten ab, bis das Kind bereit ist, mitzuhelfen, soweit es seinen Möglichkeiten entspricht. Auch in allen anderen Situationen des Krippenalltags begegnen wir den Kindern achtsam, respektvoll und zugewendet und bestärken sie so in ihrer Eigenaktivität, der Entwicklung ihrer sozialen Fähigkeiten und ihres Selbstbewusstseins. Bei der Gestaltung des Krippenraumes und des Außenbereichs achten wir darauf, dass die Kinder in größtmöglicher Selbständigkeit ihrem Bewegungsdrang und ihrem Explorationswillen folgen können. Durch vielseitig verwendbare Gegenstände schaffen wir immer wieder neue Herausforderungen, die die Kinder entsprechend ihrer Fähigkeiten und Vorlieben frei aufgreifen können. Dadurch bieten sich ihnen vielfältige Gelegenheiten, Freude an bereits erworbenen Fähigkeiten zu empfinden, neue zu entwickeln und ihre Selbstwirksamkeit wahrzunehmen. 

7.4 Literatur

  • Rudolf Steiner: Allgemeine Menschenkunde (GA293)

  • Leitlinien der Waldorfpädagogik (3 Hefte)

  • Seydel, Anna: Ich bin du. Kindererkenntnis in pädagogischer Verantwortung

  • Ruhrmann, Ingrid; Henke, Bettina: Die Kinderkonferenz. Übungen und Methoden zur Entwicklungsdiagnostik

  • Pikler, Emmi: Lasst mit Zeit: Die selbständige Bewegungsentwicklung des Kindes bis zum freien Gehen

  • Gonzales-Mena, Janet; Widmeyer Eyer, Danne: Säuglinge, Kleinkinder und ihre Betreuung, Erziehung und Pflege

  • Bundesarbeitsgemeinschaft der Landesjugendämter vom 10./12. April 2013: Sicherung der Rechte von Kindern als Qualitätsmerkmal  von Kindertageseinrichtungen


Erarbeitet von der Fachkonferenz im Februar 2014

8 Quellenangaben

  • „Kindheit – Bildung – Gesundheit – Leitlinien der Waldorfpädagogik für Kindheit von Geburt bis zum dritten Lebensjahr“ , Reiner Patzlaff, Claudia Mc Keen, Ina von Mackensen, Claudia Grah- Wittich 2.Auflage 2010

  • „Kindheit – Bildung – Gesundheit – Waldorfpädagogik für die Kindheit von 3 bis 9 Jahren, Erziehungsziele, Bildungsbereiche, Bildungsbedingungen“ , Telse Kardel, Claudia Mc Keen, Reiner Patzlaff, Wolfgang Saßmannshausen u. a. , 1. Auflage 2006

  • „Ganz schön anders ?! – Waldorfpädagogik von Anfang an – Festschrift anlässlich des 40-jährigen Bestehens der Vereinigung der Waldorfkindergärten“ , 2009

  • „Handreichung zur Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung im Waldorfkindergarten“, Kristin von Bleichert-Krüger, Petra Thal, 2000

  • „Lasst die Kinder spielen“, Albert Vincent, 1. Auflage 2011

  • „Orientierungsplan für Bildung und Erziehung in baden-württembergischen Kindergärten und Kindertageseinrichtungen“, 2011

  • „Vereinssatzung“, Verein zur Förderung der Waldorfpädagogik Welzheimerwald e.V., Stand 2015

  • „Kindergartenvertrag“, Verein zur Förderung der Waldorfpädagogik Welzheimerwald e.V., Stand 2015

1 Leitgedanke
2 Leitlinien
2.1 Achtung der Individualität
2.2 Zeit für nachhaltige Entwicklung
2.3 Schutz der Kindheitskräfte
3.1 Lage, Räumlichkeiten
3 Rahmenbedingungen
2.4 Sozialfähigkeit
3.2 Trägerschaft
3.3 Gruppengröße, Aufnahmeverfahren
3.4 Öffnungszeiten, Ferien- und Schließzeiten
3.5 Personal
3.6 Beitragsstruktur
3.7 Gesetzliche Grundlagen
3.8 Sicherung der Rechte der Kinder
4 Grundlagen der Waldorfpädagogik
4.1 Das Kind lernt durch Nachahmung
4.2 Sinnespflege
4.3 Rhythmus und Wiederholung – Gewohnheitsbildung
2.5 Erziehungspartnerschaft
2.6 Bildung
2.7 Christliche Werte
4.6 Bewegungsentwicklung
4.4 Spielentwicklung
4.5 Sprachentwicklung
4.7 Rhythmischer, musikalischer und künstlerischer Bereich
4.8 Grundlagen mathematisch-naturwissenschaftlicher Bildung
4.9 Bildung sozialer Fähigkeiten
4.10 Medienkompetenz
5 Pädagogische Prozesse
5.1 Eingewöhnung
5.2 Letztes Kindergartenjahr – Vorschulkinder
5.3 Feste und Feiern
5.4 Eurythmie und Waldtag
6 Selbsterziehung
6.6 Leitbildarbeit, Konzeptionsgestaltung
6.1 Fortbildung
6.2 Zusammenarbeit
6.3 Kooperation
6.4 Zusammenarbeit mit anderen Fachkräften
6.9 Architektur
6.7 Kollegiale Selbstverwaltung
6.5 Dokumentation
7 Anhang
6.8 Integration
7.1 Kinderschutz und Beschwerderechte
7.2 Betreute Spielgruppe
7.3 Beteiligung
7.4 Literatur
8 Quellenangaben
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